Malawi - Teil 2
Immer Ärger im Paradies
06.10.2017 - 12.10.2017
30 °C
Heute haben wir ein ordentliches Stück Strecke vor der Brust. Über 400km sind es bis Kande Beach, etwa in der Mitte des Malawi-Sees. Es beginnt gut, aber im mittleren Teil wird die Straße sehr eng und die Ränder sind ausgefressen. Ausweichen ist kaum möglich ohne sich die Reifen zu beschädigen. Heute fährt Tipi das erste Stück und hat richtig Spaß dabei.
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Wir brauchen wieder Mal Bargeld, aber die Geldautomaten hier sind ziemlich zickig. Entweder sie nehmen keine ausländischen Karten, sind leer, kaputt oder geben nur lächerlich kleine Summen aus. Nach 4 ausprobierten Automaten stehe ich mit dem Gegenwert von 25 Euro in Landeswährung da. Es ist zwar alles relativ günstig, aber mit 25 Euro kommt man auch hier nicht weit. Ich vertanke was wir haben und hoffe im nächsten Ort auf mehr Glück. Wer hier am Automaten Geld bekommt kann sich wie ein Gewinner fühlen.
Cola ist auch aus. Vor allem Tipi's Lieblingsmarke Zero ist kaum zu bekommen. An einer Tankstelle kaufe ich deren kompletten Lagerbestand auf - 8 Flaschen. Auch das wird nicht lange reichen. Von unserer Einkausliste bekommen wir so gut wie nichts auf den Märkten unterwegs. Nirgends gibt es eine Kühlung und so werden es fleischlose Tage mit Thunfisch aus der Dose aus unsere Vorräten als Ersatz.
Unser 3. Stopp am See ist das Kande Beach Resort. Am Strand kommt echtes Karibik Feeling auf. Weißer, feiner Sand, klares Wasser - unglaublich so etwas an einem See zu finden.
Tiere gibt es hier nicht zu sehen, nur ein hübscher Gecko auf dem Klo ist ein Foto wert.
Tipi findet hier wieder ihre geliebten Frangipani-Bäume.
Hier in Malawi nutzt man die 3-poligen UK-Stecker. Unsere Kabel haben südafrikanische Stecker, da wir keine Adapter Südafrika auf UK haben stecken wir einen deutsch-auf-UK-Adapter dazwischen...das sieht dann so aus:
Zum ersten Mal gehen alle 4 Safarianer zum Baden. Nachts soll man hier nicht schwimmen, ein Hinweis im Hotel warnt vor Krokodilen.
Frank macht erste Flugversuche mit der Drohne. Die Filme die das Ding macht sind beeindruckend.
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Der Strand und das Resort sind beliebt bei Bus-Reisegruppen. Etwa 20 Zelt haben sie aufgebaut, die 2 besten Campsites für Overlander neben der Campküche sind belegt und so müssen wir uns mit schattenlosen Plätzen im hinteren Teil der Anlage begnügen. Hier wimmelt es vor Ameisen. Ich parke so nah wie möglich an einem kleinen Limettenbaum, um wenigstens morgens ein wenig Schatten zu haben.
Dabei bleibe ich so stehen, dass ein Ast die Zeltplane berührt. Später merken wir, dass dies die Brücke für ein Ameisenheer war, das in der 2. Nacht unser Zelt gestürmt hat. Hunderte winzige Krabbler - so klein, dass sie sogar durch das Moskitonetz kommen tummeln sich auf der Matratze. Ab 5 Uhr ist an Schlaf nicht mehr zu denken. Wäre ohnedies schwierig gewesen, denn ab halb 6 Uhr morgens dröhnt laute Musik aus einer Bar nebenan.
Es könnte so paradiesisch sein hier, aber ohne Schlaf geht es einfach nicht. Zu den Ameisen und der Bar kommen auch noch die Wachleute auf dem Platz, die sich die ganze Nacht direkt neben unserem Zelt unterhalten. Können sie ja gerne machen, aber bitte woanders, wo man nicht jedes Wort mithören muss. Nach 2 Nächten langt es, wir ziehen weiter. Geplant ist ein Ort am See mit Steilküste und Klippen. Das wäre doch eine nette Abwechslung nach 3 Mal Sandstrand gewesen. Daraus wurde leider nichts, denn in dem unebenen Gelände finden wir keine passende Unterkunft und Platz für unsere Autos. Einkaufen und Bankbesuch im Ort nebenan waren genauso erfolglos wie zuvor, Plan B muss her.
50 km weiter ist eine größere Stadt, Mzuzu. Dort wollten wir eigentlich nur Durchfahren und Einkaufen. Jetzt suchen und finden wir übers Internet dort einen geeigneten Campingplatz. Ein südafrikanischer Koch hat hier eine Zivilisationsoase geschaffen. Überdachte Stellplätze mit Strom für beide Autos, blitzsaubere Duschen mit Warmwasser - hier passt alles.
Außer dass es hier hier nix tun oder zu sehen gibt, sonst wäre es perfekt. Wir bleiben 2 Nächte und fahren weiter....dachten wir, hatten wir geplant. Doch es wurden 6 Nächte. Wir sind hier auf über 1200m und es wird manchmal ziemlich kühl direkt nach Sonnenuntergang. Tipi fängt sich gleich Mal eine leichte Erkältung ein.
Doch das war nicht der Grund für die Verzögerung. Nach 2 Tagen ist sie schon wieder fit.
Die Zwangspause wurde notwendig, weil Alina Magenprobleme bekam. Zuerst sah es nicht so schlimm aus, aber es wurde von Tag zu Tag schlechter. So konnten wir nicht weiter fahren, denn die nächste größere Stadt auf unserer Route kommt erst in 500km in Tansania. Sollten wir ärztliche Hilfe brauchen, kriegen wir die nicht in den kleinen Dörfern entlang der Strecke.
Zuerst versuchen wir es mit Schonkost und Immodium Tabletten für Alina. Als es dennoch immer schlimmer wird, hole ich aus der Apotheke Tabletten. Die scheinen zu helfen, denn schon am nächsten Tag geht es aufwärts. Wir legen noch einen weiteren Pausentag zur Sicherheit ein, dann kann es endlich weiter gehen. Es wurde schon ziemlich langweilig hier. Der Ort gibt nicht viel her. Einmal gehe ich mit Tipi einkaufen. Zurück lassen wir uns mit den hier üblichen Fahrradtaxis fahren.
Frank ist sehr mutig und nutzt die Zeit für einen Frisörbesuch um seine Matte loszuwerden. Der Barbier nimmt sein Handwerk sehr ernst. Fliege, Anzug und Lackschuhe - und das in der Hitze.
Von Außen machte der Laden ja wirklich nicht viel her.
Eingestellt von tipitom 10:43 Archiviert in Malawi Kommentare (0)