Botswana - Teil 2
Quer durch die Kalahari
26.11.2017 - 29.11.2017
36 °C
Als nächstes wollen wir die Kalahari durchqueren. Wo gibt es den meisten Sand? Sahara, Wüste Gobi, Namibia Wüste? Alles falsch. Der größte Sandkasten auf diesem Planeten ist die Kalahari. Da es hier aber wenigstens ab und zu regnet, bedeckt eine Vegetationsdecke den Sand. Dünen gibt es hier nicht. Alles ist ziemlich flach. Der Central Kalahari Park liegt ziemlich in der Mitte und ist so groß wie Dänemark. Im Park gibt es nichts. Kein Wasser, kein Strom, keine Buden, wo man etwas kaufen könnte, kein Telefonnetz. Man muss alles mitbringen
Dafür gibt es hier eine Menge Tiere, auch Löwen und gelegentlich mal ein Leopard oder Gepard. Die würden wir gerne mal sehen. Zuerst legen wir noch einen Stop in Khumaga, etwa 100km entfernt vom Parkeingang, ein. Bis dorthin waren es gut über 550km. Unterwegs regnet es heftig, so dass wir für unser 9000km Selfie im Wagen bleiben müssen. Dank der hervorragenden Straßen hier in Botswana ist auch so eine lange Etappe gut zu schaffen.
Elefanten stehen hier direkt am Straßenrand.
.
.
Fast am Ziel verfahren wir uns dann auch noch, weil uns das Navi in eine Sackgasse schickt. Hier ist eindeutig zu viel Wasser um durchzufahren.
Kurz darauf kommen wir dann in Tiaan's Camp an. Deutsches Management, sehr hübsch hier. Sogar mit kleinem Pool, das tut gut nach 8 Stunden Fahrt in der Hitze.
Am nächsten Tag fahren wir früh los, zunächst noch 50km auf Teer, bevor es ans letzte Stück zum Parkeingang durch tiefen Sand geht.
Der Weg erfordert volle Aufmerksamkeit und jede Stunde Fahrt ist extrem anstrengend. Auch wenn es zunächst schnurgeradeaus geht. Sieht hübsch aus die Landschaft hier, gar nicht wie Wüste.
.
.
Der Eintritt kostet nur 10 Euro, das Camping gerade mal 3 Euro pro Person. Wir reservieren das Kori Camp, eine Campsite im Südwesten des Parks, für die erste Nacht und eine andere auf der Ostseite für die zweite. Heute sind es nur noch 50km ins Camp. Noch mal 2 Stunden. Im Park wird die Piste kurviger und noch holpriger.
.
.
Dort angekommen schauen wir uns kurz um und fahren nach kurzer Pause weiter Richtung einem Wasserloch südlich von uns. Das wären hin und zurück weitere 100km = 4 Stunden. Frank und ich streiken, es langt uns für heute vom Sandkastenspielen mit den Autos. Wir kehren nach etwa der Hälfte der Strecke um und fahren zurück ins Camp.
.
.
Tiere gab es heute nicht viel zu sehen. Oryx, Springböcke und ein paar Schakale.
Wir schlagen heute früher als sonst unser Lager auf.
Es ist unglaublich heiß - sogar zum Sonnenuntergang brennt es immer noch.
Bis es dann etwas zu Essen gibt, ist es bereits dunkel.
Am 2. Tag, geht es dann 150km durch Sand auf die andere Seite der Kalahari.
.
.
Wieder tolle, rauhe Landschaft und schwierig zu fahrende Wege. Wir sehen wieder die üblichen Verdächtigen.
Plötzlich fängt unsere Tankuhr an zu spinnen. Zeigt leer an, obwohl wir noch kurz vor dem Park getankt hatten. Ich habe noch 30 Liter Reservesprit auf dem Dach, aber bis zur nächsten Tankstelle sind es gut 250km. Wir brauchen einen Ausweich-Übernachtungsplatz. Der Campingplatz, den wir gebucht hatten, liegt zu weit vom Parkausgang entfernt. Zuerst wollen wir einen anderen offiziellen Platz in Richtung Ausgang ansteuern, doch der ist leider belegt. Es bleibt nichts anderes übrig, als an einem Aussichtspunkt quasi wild zu campen. Viel Unterschied zum offiziellen Camping ist das ohnehin nicht. Zäune, die einen vor Löwen schützen, gibt es nirgends. Das Einzige was an unserem Ausweichplatz fehlt, ist ein Plumpsklo. Aber für eine Nacht muss das auch ohne gehen.
Wir schlagen früher als geplant das Nachtlager auf. Frank und Alina habend genug Sprit und ziehen nochmal los Richtung Wasserloch, um Tiere zu sehen. Auf dem Rückweg kommt ihnen einige Kilometer von unserem Camp entfernt doch tatsächlich eine Löwin mitten auf dem Weg entgegen. Was ein Glück! Als sie zurück sind keimt ein wenig Unwohlsein bezüglich Löwen in der Nacht auf. Immerhin ist nun bewiesen, dass es hier welche gibt. Um keine Tiere anzulocken, wird sogar das Abspülwasser begraben.
Ich beobachte die Lager-Aktivitäten aus der Hängematte.
Wie machen ein Lagerfeuer, das soll ja auch gegen Löwenangriffe helfen. Wir sitzen mit dem Rücken zu den Autos, das soll auch helfen.
Die Nacht war dann komplett ruhig und ereignislos.
Am nächsten Morgen ist es schön kühl.
Nun sind es noch etwa 50km bis zum Gate des Parks. Hier lebt die Wüste nach ein wenig Regen vor ein paar Tagen.
Sieht manchmal aus wie ein künstlich angelegter Garten.
Und hier noch das obligatorischen Vogelfoto auf Tipi's ausdrücklichen Wunsch. Sie ist zum Vogelfan geworden auf dieser Afrika-Reise.
Der Sprit hat dann übrigens locker gereicht bis zur Tankstelle in Sehithwa. Vorher blieb ich nochmal kurz in sehr tiefem Sand stecken. Luft aus den Reifen ist mittlerweile schon Routine und so kam ich ohne fremde Hilfe wieder raus aus der Sandfalle.
Hier noch 2 Drohnenvideos von Frank, die sehr schön die grandiose Landschaft zeigen.
.
.
.