Reise blog von Travellerspoint

Tansania - Teil 6

Lake Natron

semi-overcast 32 °C

Heute haben wir nur eine kurze Etappe von 135km zu fahren. 30 davon auf guter Teerdecke, der Rest über Feldweg, der richtig übel sein soll. Es geht zum Lake Natron, ein alkalischer, rosaroter See, mit riesiger Flamingopopulation. Als wir von der asphaltierten Straße abbiegen, geht es die ersten 40km sehr gut voran. Wieder mal tolle Landschaft mit Baobab Riesen.

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Etwas Waschbrettpiste, aber gut zu fahren. Wir freuen uns bereits auf eine frühe Ankunft als es im Innenraum plötzlich verbrannt riecht. Ich steige aus und schaue unters Auto, auf der Suche nach der Quelle. Am rechten Rad tropft eine schwarze, ölige Flüssigkeit in den Sand. Nicht gut! Bremssattel und Antriebswelle sind völlig eingesaut. Nur was ist da undicht geworden, wo kommt das Öl her? Frank sieht sich die Sache an und bemerkt die verschlissene Manschette der Antriebswelle. Erste Verdachtsdiagnose: Da kommt das Öl raus.

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Mit speziellen Plastikstreifen, Isolierband und Kabelbindern flickt er die Manschette provisorisch. Was soll man auch sonst tun. Wir sind so ziemlich am abgelegensten Punkt der gesamten Afrikareise. Einen ungünstigeren Ort für einen Defekt konnte es praktisch nicht geben. Wir fahren vorsichtig weiter und checken alle 20km ob wieder etwas rausläuft. Das Provisorium hält anscheinend. Die Strecke ist schlimm und wird immer schlmmer. Tiefes Waschbrett wechselt mit Sand und Schlaglöchern. Ein-, Zweimal sitzen wir trotz großer Bodenfreiheit auf.

2km vor unserem Tagesziel ein Schlagbaum. Dort müssen wir diverse Gebühren entrichten. Für jede Person 35 Dollar und 20 fürs Auto. Davon hatten wir gelesen und bezahlen alles in bar, denn hier gibt es weder Strom noch Telefon.

Vor der Tür steht einer in grüner Montur und fragt ob wir über Nacht hier bleiben. Ich bin heute entnervt wegen dem kaputten Auto und der Hitze und denke mir, dass ihn das nichts angeht. Gesagt habe ich ihm, dass wir das noch nicht wissen. Vielleicht bleiben wir da, vielleicht auch nicht.

Er meint falls wir dableiben, müssten wir eine Genehmigung haben, die kostet rund 40 Dollar pro Person. Ich glaube ich spinne. Erstens hat uns niemand vorher gesagt, dass das hier ein Naturschutzgebiet mit Eintritt ist und daher haben wir keine Genehmigung und zweitens nervt es langsam unglaublich, dass hier überall diverse Organisationen Schlagbäume an der Strecke errichten und Gebühren für alles Mögliche verlangen. Immer in Dollar, immer mindestens 2-stellig - das in einem Land mit geschätzten Durchschnittseinkommen von 50 Dollar im Monat.

Ich habe genug von dieser Unterhaltung und lasse den Kerl stehen. Wir fahren zu unserer Campsite. Die hat schöne Aussicht, aber sonst nichts. Der Vulkan, den man in etwa 10km Entfernung sieht, ist postkartenschön. Ich kann mich einfach nicht entscheiden, welches Bild das schönste ist. Entscheidet selbst welches euch am besten gefällt.

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Verschwitzt, völlig durchgerüttelt und immer noch besorgt um unser Auto schlage ich unser Lager auf.

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In der Nähe gibt es einen kleinen Wasserfall. Will man den besuchen werden 20 Dollar pro Person fällig. Immerhin ist darin der Guide enthalten, der uns morgen auch an den Natron-See begleiten wird. Nicht dass man so einen Guide unbedingt brauchen würde, aber ohne ihn und vor allem ohne extra zu bezahlen, darf man halt nicht losmarschieren.

Am Eingang zur Schlucht wird Wäsche gewaschen.

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Der Wasserfall ist nicht wirklich groß oder bemerkenswert, dafür ist der Weg dorthin durch die Schlucht ein Erlebnis. Mehrfach überqueren wir hüfttief im Wasser den Fluss oder waten ein Stück darin. Sehr erfrischend nach dem langen, heißen Tag heute.

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Tipi zerreißt sich die Hose bei der Kletterei.
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Abschlußfoto mit Guide

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Am Weg zurück ins Dorf lauern uns Schmuckverkäuferinnen auf. Tipi und Alina kaufen natürlich beide etwas fürs Hand- und Fußgelenk.

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Bis wir im Camp sich wird es schon langsam dunkel.

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Nach dem Essen geht ein schöner Vollmond auf. Bald gehen wir in die Zelte und schlafen hervorragend hier auf 1500m Höhe in einer angenehm lauwarmen Nacht.

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Am nächsten Morgen taucht pünktlich unser Guide auf. Wir frühstücken erstmal gemeinsam und fahren dann die 10km gemeinsam zum See.
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Für den Guide haben wir Platz auf unserer Rückbank gemacht, er wollte sonst auf dem Dach mitfahren.

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Der See ist zur Zeit nicht rosarot, aber ein paar Tausend Flamingos sind es. Das Ufer ist flach und trocken, dennoch bleiben wir weit vor der Wasserkante stehen, denn unter der trockenen Schicht ist Matsch und die Gefahr zu groß hier stecken zu bleiben.

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Am Weg ein totes Zebra
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Etwa 1 Stunde betrachten wir die Vögel aus der Ferne, dann gehen wir zurück zum Auto. Da warten dann wieder die Schmuckverkäuferinnen, dieses Mal brauchen wir allerdings nichts.

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Wir fahren wir zurück ins Dorf. Dort wollen wir unseren Guide absetzen und direkt weiter fahren nach Loliondo. Daraus wurde dann allerdings nichts.

<Fortsetzung folgt>

Eingestellt von tipitom 06:47 Archiviert in Tanzania

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