Reise blog von Travellerspoint

Südafrika - Teil 3

Jetzt geht es wirklich endlich los

sunny 26 °C

Natürlich wurde es nichts mit dem vor-der-Dunkelheit-Ankommen. In White River, etwa 15 km nördlich der Provinzhauptstadt Nelspruit haben wir im Benmari Resort eine Luxus-Campsite reserviert. Eigene Küche und privates Bad, Strom und Schattendach. Sehr komfortabel für den Einstieg ins Camperleben. Leider ist das WiFi kaputt. Tipi kocht uns noch was Leckeres. Würstchen mit Bohnen - Campers Leibspeise.

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Im Dunkeln baue ich das Zelt für unsere 1. Nacht auf Lilly auf. Unser Schlafzimmer für die nächsten 5 Monate.

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Am nächsten Morgen wird es spannend. Da wir ohne Internet nicht recherchieren konnten, bitten wir unseren Wirt für uns herauszufinden wo wir das Auto auf uns anmelden können. Nachdem er viel herumtelefoniert hat, nennt er uns eine Adresse in Nelspruit. Die finden wir allerdings nur mit viel Mühe. Es ist irgendein Amt, was genau die dort tun weiß ich heute noch nicht, jedenfalls kann man dort keine Autos zulassen.

Wir fragen uns durch und landen in einem Büro mit einer Dame die zwar weiß wo wir hin müssen, aber die Adresse fürs NAVI kennt sie nicht. Im Büro steht noch ein Herr, scheinbar ein Vorgesetzter oder etwas Besseres, der Geldbündel einpackt und uns anbietet zum anderen Amt voraus zu fahren. Das Angebot nehmen wir gerne an. Dort angekommen fahren wir zum Hintereingang und er telefoniert nach drinnen. Heraus kommt ein weiterer Herr, den er Mr. K nennt. Er erklärt Mr. K was wir wollen und wir werden nach drinnen gebeten. Drinnen geht es genauso zu wie bei uns auf der Zulassungsstelle. Eine Menge Leute warten.

Mr. K arbeitet nun aber exklusiv für uns. Er produziert immer neue Formulare, die auszufüllen sind. Ich muss kurz über die Straße Passbilder machen. Die alte Registrierungs-Nummer, die ich vor 4 Jahren bekommen hatte, gilt zum Glück noch. Ich bin im System hier bekannt, allerdings brauche ich ein Original der Urkunde. Das hatte ich weggeworfen, da ich nicht glaubte jemals wieder ein Auto hier zu kaufen. Etwa 20 Euro kostet die Ausstellung eines Duplikats meiner Registrierungs-ID. Mr. K erledigt das für mich.

Nun da ich das gültige Dokumental habe, darf ich die Formulare für das Fahrzeug ausfüllen. Am Ende bekomme ich einen nagelneuen Fahrzeugbrief mit meinem Namen. Da wir aber in einem anderen Bundesland sind brauche ich neue Nummernschilder. Da ich die alten nicht dabei habe, muss ich morgen nochmal herkommen und das erledigen. Wir haben den Mietwagen noch bis morgen, das passt genau.

Am Nachmittag kommen endlich Alina und Frank an. Deren Irrungen und Wirrungen kann man hier nachlesen.

Alina & Franks Blog

Die beiden haben noch kein Auto, können aber hier ein Zimmer bekommen.

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Am nächsten Morgen fahre ich mit Frank wieder in die Stadt. Wir müssen den nun überflüssigen Mietwagen abgeben und ich brauche ja noch die Nummernschilder für Lilly. Für Frank kommt nun der Moment wo wir herausfinden ob er eine Halter-ID bekommen kann. Wir fragen uns zuerst bei der Zulassungsstelle durch. Dort schickt man uns zum Home Affair Amt. Nach viel herum fragen landen wir im 1. Stock bei Immigration. Die Dame dort macht uns wenig Hoffnung. Solche IDs werden an Touristen nicht mehr vergeben. Da hatte ich damals in Kapstadt wohl Glück gehabt.
Wir könnten aber am Montag wieder kommen und ihren Chef fragen.

Es bringt nichts 3 Tage zu warten um dann wahrscheinlich wieder abgewiesen zu werden. Daher beschließen wir uns wieder zu trennen. Tipi und ich fahren morgen Richtung Grenze und die anderen beiden Richtung Durban um dort ihr Auto zu kaufen. Das mit der Zulassung stellen wir erstmal zurück. Vielleicht geht es ja in Durban oder Sue und Colin können helfen.

Hier das letzte Bild bevor es los geht.

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Wir kommen genau 5 Meter weit, dann knallt es und beginnt im Auto furchtbar nach verbranntem Plastik zu stinken. War's das? Ist unser Trip zu Ende bevor er angefangen hat? Wir befürchten das Schlimmste und versuchen die Quelle des Brandes zu finden. Ich habe die 12V-Steckdose im Verdacht. Dort hatte ich einen USB-Adapter angesteckt. Die Steckdose ist nun tot, der Adapter riecht verschmort. Na hoffentlich war das das ganze Problem. Wir haben noch 2 12V-Steckdosen im Auto, die funktionieren. Mit einem anderen USB-Adapter hilft uns Frank aus. Jetzt kann es wirklich los gehen.

Viel haben wir uns nicht vorgenommen für heute. Letzte Einkäufe und gut 100km bis an zum GrenzÜbergang nach Mosambik in Komatipoort. Das mit den Einkäufen zieht sich. Es ist Samstag und viele Camping-Zubehör-Geschäfte schließen schon mittags. Nur große Supermärkte haben länger auf. Wir bekommen fast alles. Nur das Solarpanel und einen Trichter für Reservesprit finden wir nicht.

Die Sonne geht schon wieder unter als wir im Komatipoort Caravan Park ankommen. Nicht schön hier die Anlage. Kein WiFi, heruntergekommene Duschen und Toiletten, trotzdem verlangt der Typ hier frech 25€ für den Stellplatz mit Strom. Erst fahren wir weiter, aber der nächste Platz ist 30km zurück und es geht halt schon wieder Mal die Sonne unter.

Reumütig kehren wir 20 Minuten später zurück, zahlen den Wucherpreis und hoffen auf hübschere Locations auf der weiteren Reise. Ist ja nur für 1 Nacht. Campküche gibt es hier auch keine - Gelegenheit unseren eigenen Gaskocher zu testen. Es gibt Hühnchengeschntzeltes mit Nudeln und Chakalakka Sauce. Sehr lecker.

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Nächster Morgen - Frühstück, Zelt abbauen, schon fast Routine, geht immer schneller. Um 9 Uhr sind wir am Grenzübergang. Auf der Südafrikanischen Seite bei der Ausreise sind wir in 2 Minuten durch. Anders die Einreise nach Mosambik. Wie ein Schwarm Fliegen kommen etliche Schwarze auf uns zu. Habt ihr Visum, Importlizenz, Versicherung? Nein, haben wir alles nicht. Offiziell kann man als Deutscher nicht nach Mosambik ohne vorher ein Visum bei der Botschaft zu beantragen. Inoffiziell geht das super-einfach und ist sogar billiger. Versicherung kostet knapp 20 Euro für einen Monat - ein Schnäppchen. Das Visum kostet laut Preisaushang 40US$, der freundliche Beamte will aber 49US$ pro Visum. Einfach mal eben 25% mehr. Diskutieren an dieser Stelle erscheint uns nicht sinnvoll. Wir geben ihm 100US$, es wundert uns nicht als er sagt, dass er nicht rausgeben kann. Trotzdem dauert sich eine Stunde, bis wir unsere Pässe mit den Visa wiederbekommen. Zuvor wurden wir fotografiert und Fingerabdrücke genommen. Es gab ein Problem mit dem Computer beim Ausdruck, daher die Verzögerung.

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Bleibt noch die Importlizenz für Lilly. Laut den hilfsbereiten Jungs sollte das 40€ kosten. Ich frage einen Grenzbeamten nach dem Tarif dafür. Er meint das ist kostenlos. Jetzt haben die Jungs bereits alle Formulare für uns ausgefüllt und sich jeweils nach vorne gedrängt. War nicht wirklich hilfreich, da unsere Visa ja so lange gedauert hatten, aber ich einige mich mit ihnen auf 20€ für ihre Hilfe. Von dem Geld bekommen dann auch die Zollbeamten etwas, damit sie uns passieren lassen ohne irgendwas auszupacken.

Eingestellt von tipitom 23:49 Archiviert in Südafrika

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