Südafrika - Teil 5
Kapstadt - Garden Route
19.01.2018 - 09.02.2018
30 °C
Tags darauf kann ich Lilly von der Mitsubishi Werkstatt abholen. Sie haben den Allrad getestet und alles funktioniert. Nur die Anzeige im Cockpit spinnt. Das ist das Ergebnis der Untersuchung. Wir kommen uns etwas dumm vor. Da war doch ein Problem mit dem Antrieb von der Vorderachse? Das scheint nun verschwunden. Wenn man Allradantrieb wählt leuchten nun alle 4 Kontrolllampen wie es sich gehört. Seltsamerweise blinkt es nun bei 2-Rad-Antrieb. Alles nur ein Problem der Anzeige? Na gut, dann lassen wir es so. Die falsch blinkenden Lämpchen zu reparieren wäre unverhältnismäßig teuer.
Wir inserieren das Auto auf mehreren Verkaufsplattformen im Internet und haben auch einige Interessenten. Gekauft hat das Auto leider keiner. Nun muss Plan B her. Duncan von African Overlander hier wird den Verkauf vermitteln. Dazu kann das Auto hier überdacht stehen - falls notwendig auch einige Monate. Hier stehen schon etliche andere Geländewagen und warten auf ihre Besitzer.
Der Vorteil ist, dass wir nun nicht mehr schnell und weit unter Preis verkaufen müssen. Der Nachteil: Wir bekommen das investierte Geld viel später zurück.
Da das nun geklärt ist, können wir uns noch etwas vom Westkap ansehen. Es wurde auch Zeit, dass wir wieder loskommen. 3 Wochen waren wir nun hier und haben uns kaum bewegt. Alle paar Tage zum Einkaufen war auch schon alles. Es war wie Urlaub von der Reise. Nach Monaten mit täglich fahren, Zelt auf- und abbauen, Suche nach Campingplätzen kamen wir endlich mal so richtig zur Ruhe. Hier ist es aber auch echt gemütlich.
Küche, Gemeinschaftsbereich mit gutem Internet, Strom, Warmwasser. Einfach wunderbar, wie man die bei uns selbstverständlichen Dinge nach so einer Reise schätzen und genießen kann. Dazu kam das perfekte Wetter jeden Tag. Tagsüber nicht zu heiß und nachts schön kühl zum Schlafen und die tolle Aussicht auf die Berge im Osten und den Tafelberg im Westen.
In den letzten Tagen holen uns sogar Alina und Frank wieder ein. Sie bleiben auch ein paar Tage hier und wir fahren zu 4. im Uber-Taxi nach Hout Bay Sushi- (war nicht so toll) und nach Stellenbosch zum Pizza-essen (war spitze!).
Wir packen zusammen und gehen mit Lilly auf die letzte gemeinsame Fahrt. Die Küste entlang, von Somerset West bis Hermanus. Eine tolle Strecke, sehenswerte Küstenstrasse. Erster Stopp schon nach 160km, denn wir kamen spät los (wie schon so oft). Wegen dem nervigen Wind an der Küste haben wir uns einen Platz ein paar Kilometer im Landesinneren ausgesucht.
Am nächsten Tag geht es weiter zur Garden Route nach Wilderness. Camping in einem kleinen Naturschutzgebiet, dicht bewaldet - ideal für Wanderungen in der Umgebung.
Wir gehen den Kingfisher-Trail. 8km durch den Wald immer an einem Bach entlang bis zu einem kleinen Wasserfall.
Die Wege sind super ausgebaut, die längste Zeit geht man auf Holzplanken. Einmal muss man über den Fluß. Per muskelbetriebenen Ponton am Seil zieht man sich auf die andere Seite.
Wilderness hat mehr zu bieten als nur Wandern durch den Küstendschungel. Die Küste und der Strand sind absolut sehenswert. Das Wasser allerdings zu kalt zum Baden für uns Warmduscher.
Früher verlief hier direkt an der Felsküste eine Eisenbahnlinie. Nach einigen Erdrutschen gab man es auf die Strecke immer wieder zu reparieren und nun fährt seit Jahrzehnten hier kein Zug mehr.
Wir gehen die Schienen entlang durch einen kurzen Tunnel und am anderen Ende hat Clifford aus einem ehemaligen Zughalt an einer Höhle ein kleines Wunder erschaffen. Seit mehr als 11 Jahren hat er hier mit Treibgut, Muscheln und allem was er geschenkt bekam etwas gebaut, dass man schwer beschreiben kann.
Er lebt hier von der Regierung geduldet als Einsiedler und ist immer bereit (gegen eine freiwillige kleine Spende) Besuchern sein wundersames Reich zu zeigen. Ich war schon vor 4 Jahren hier und der Bau ist nun noch größer geworden. Hier der Link zu meinem damaligen Blogbeitrag.